Was haben das Leben und ein Distanzritt gemeinsam?
Liebe Leser:in
Das Leben kann ganz schön schnell sein. Mut, Energie und Bewegung prägen es. Gutes besser machen bedeutet nicht, Schnelles noch schneller zu machen. Die Kraft und die Energie eines Pferdes zu spüren, ist eines der beeindruckendsten Erlebnisse in meinem Leben. Es geht mir persönlich nicht darum, die Schnellste zu sein, sondern um die Fähigkeit, natürliche Energie kontrollieren zu können, um in der richtigen Gangart möglichst lange im Rennen zu bleiben.
Das Leben sollte zwar kein Rennen sein, wir könnten es jedoch als Distanzritt betrachten. Es gibt einen Start, eine Anzahl Kilometer, eine Zeit und es gibt ein Ziel. Die Strecke ist aufgeteilt in verschiedene Schwierigkeitsgrade. Es geht den Berg hinauf und wieder hinunter, durch Bäche und Seen, über weite Felder und an vielen Menschen und Siedlungen vorbei, es schneit und es regnet, die Sonne brennt dir ins Gesicht und dicker Nebel hüllt dich ein. Nach einer gewissen Zeit tut dir dein Hinterteil so weh, dass du am liebsten absteigen würdest. Doch das tust du nicht.
Jeder deiner Mitkonkurrenten versucht, den Ritt so gut und so präzise wie möglich in der vorgegebenen Zeit zu absolvieren. Alle wollen, ja müssen mit kontrolliertem Puls unterwegs sein (ist dieser im Ziel zu hoch, wirst du disqualifiziert und alle Mühe war umsonst), und darum wählst du eine natürliche, gesunde Gangarten und setzt sie abwechselnd ein. Du und dein Pferd schwitzen, seid am Verdursten und mittlerweile tut dir nicht nur dein Hinterteil so weh, dass du am liebsten absteigen würdest. Doch das tust du immer noch nicht – wieso nicht?
Ich kann es dir sagen, denn ich habe es erlebt. Ich ging blauäugig auf meinen ersten Distanzritt, dachte, ich sei fit genug. War ich auch, bis nach rund einer Stunde im flotten Trab mein bereits oben benanntes Körperteil Schmerzen in Hochfrequenzen an mein Hirn sandte und auch Ice Tea, meine Araberstute, ihre Ohren nach hinten zu mir richtete mit dem Ausdruck: Hey – können wir auch wieder einmal anhalten?
Und ich gab ihr zu verstehen: – NOCH NICHT.
Die Übermittlung dieses NOCH NICHT löste bei Ice Tea eine Motivation aus, sie richtete ihre Ohren wieder nach vorne, schüttelte einmal ihren Kopf, so wie es Araberpferde gerne tun, und gab ihrem Trab einen Schub. Es fühlte sich an, als ob sie das Spiel verstanden hatte, sie war wieder voll dabei.
Während dieses Rittes ging mir einiges durch den Kopf und es wurde mir vieles bewusst. Hier ging es um uns beide als Team, sie vertraute mir, verstand mich und ich sie. Ich wurde mir meiner Vorbildfunktion bewusst, auch wenn mir alles wehtat. Wir nahmen beide unsere Verantwortungen wahr. Wir waren mit Freude unterwegs. Ihr Vertrauen, ihr Respekt und ihre Partnerschaft wollte und durfte ich nicht zerstören, das war meine Priorität. Im Verlauf des Rittes, mit einem guten Puls und in der passenden, möglichst punktnahen Zeit anzukommen, motivierte mich enorm und ich konnte das auf Ice Tea übertragen – sie war bei mir, mental und emotional. Natur kann ganz schön schnell sein. Pferde sind Natur in reinster Form. Ihre Energie kontrollieren zu können und so im richtigen Tempo und mit dem richtigen Puls anzukommen, war eine tolle Erfahrung. Ich erkannte viele Parallelen zu meinem Leben. Alles schnell und oft im "Galopp" zu tun, würde mich nicht an das ersehnte wohlverdiente Lebensziel bringen.
Keine Angst, ich möchte dich nicht auf einen Distanzritt schicken!
Ich möchte dir die Möglichkeit bieten, von der Energie, der Hartnäckigkeit und der Sanftmütigkeit dieser Kraftprotze zu profitieren - ganz ohne Reitkenntnisse. Es ist Zeit, das Leben wieder in die Hand zu nehmen, um dich und dein Umfeld zu stärken.
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Publiziert am von Liz Heer